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PROBEHANDELN MIT KUNSTTHERAPIE
 
 
 

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kunsttherapeutische Selbstbehandlung
    nach der ersten Verdachtsdiagnose
    »bösartiger Krebs«.

 

 
Was wirkt hinter der »KUNST aus Übung«?
 

 

Was wirkt sowohl im sich selbst als unbeeinträchtigt erlebenden Menschen als auch in den Menschen, »die mehr haben, nämlich eine Behinderung« - eine Formulierung, die mir bei Harry Etzensperger, dem Leiter der Einrichtung »Pigna« in der Schweiz besonders gefallen hat.
Ich möchte bei meiner Arbeit als Kunsttherapeut gern den Blick auf die Einzigartigkeit in jedem »Kunstwerk Mensch« richten. Ein Künstler befragt das vor ihm entstehende Werk: »Was braucht es?« damit es für sich selbst stehen und in sich stimmig sein kann. Jedes Individuum kann als ein solches Kunstwerk in der Entstehung betrachtet werden - denn Erwachsen ist kein Zustand, den man durch Alter erreicht, sondern ein Prozess.
Die Verarbeitung von Eindrücken geschieht immer auf der Grundlage des bislang Erfahrenen. Insofern ist jedes Verhalten eine Art Schlussfolgerung aus bereits Bekanntem. Als Mensch haben wir immer wieder etwas zu verarbeiten und durch schlüssige Schritte zu verwandeln. Dabei kann es auch zu Überforderungen und zu Fehlschlägen kommen.
Psychotherapie behandelt Beziehungsstörungen - Beziehungen zu sich selbst und/oder zur Umgebung. Als Kunsttherapeut biete ich an, Störungen als kreative Akte aufzufassen, durch welche sich Seele und Organismus Ausdruck zur Not-Lösung verschaffen. Mit meinen Angeboten liefere ich Alternativen dazu, dass die Menschen vor mir sich eine Kränkung »auf den Leib schneidern«. Insofern verstehe ich meine Arbeit auch als Vorsorge.
Die hinter dem Kunstwerk Mensch wirksamen Kräfte werden auch in den gestalteten Werken wirksam und erkennbar. Dennoch sind beide nicht identisch. Diese Werke sind wie »Kinder« ihrer Gestaltenden, und meine Aufgabe bei der Begleitung von deren »Geburt« besteht dabei als die einer »ART-Hebamme«.
Das Werk steht - wie eine Brücke, gegebenenfalls auch als Abstandhalter - zwischen den Gestaltenden und mir als Kunsttherapeuten und gleichzeitig bietet es sich als Übertragungsobjekt und Chance zur Symbolisierung an.
 

 
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Beispiel: kunsttherapeutische Selbstbehandlung (01)
nach der ersten Verdachtsdiagnose »bösartiger Krebs«
 
 

 

Kunsttherapeutische Selbstbehandlung (01)
 
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Auszüge aus dem Protokoll meiner
kunsttherapeutischen Selbstbehandlung nach
der ersten Verdachtsdiagnose »bösartiger Krebs«.
Schon nach der perimetrischen Untersuchung beim Augenarzt und seiner Bemerkung, da sei etwas »tiefer Liegendes anzunehmen« versinke ich in dumpfe Grübelei.
Nach den weiteren Untersuchungen in der Augen-Ambulanz harren meine Freundin und ich bis zum Abend aus, bis eine erste Computer-Tomographie (CT) schließlich auf einem Bild wie dem hier gezeigten eine eindeutige »Raum-Forderung« zeigt. Sie ist erkennbar durch dunkle Schattierungen. Für mich bedeutete das, was auf dem Schnittbild zu sehen war, dass meine rechte Hirnhemisphäre von einem »Raum greifenden Prozess« betroffen ist.
Der nächstliegende Gedanke lässt sich nicht daran hindern, ausgesprochen zu werden. Der mich
aufnehmende Arzt will sich zwar durch meine Frage nicht auf »Krebs« festlegen lassen, anderntags ergibt aber eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ein deutlicheres Bild meines Schädels (das mir jedoch erst später zur Verfügung steht).
Ein leitender Arzt eröffnet mir in der Visite, dass es aufgrund der ausfransenden Strukturen sehr nach »bösartigem Krebs« aussähe. Höre ich ihn das wirklich sagen?
Weshalb sollte sich etwas »Bösartiges« in mir »Raum verschaffen« wollen? Ich bin doch kein bösartiger Mensch und es kann doch wohl daher nicht sein, dass dieses »Ding« bösartig sei. Klingt unlogisch, aber ich will es einfach nicht glauben. Dennoch gelingt es mir nicht zu leugnen, dass ich es nun wohl doch mit Krebs zu tun habe. Ich denke, die rechte Seite auf den MRT-Schnittbildern ist auch die vom »Krebs« heimgesuchte rechte Hirnhälfte ist, denn ich bin mir sicher, dass die Bilder von oben her betrachtet werden. Ich versuche das, was ich bald auf den Bildern gesehen hatte, zeichnerisch darzustellen.
 
Da ich ohne Vorlage nur aus der Erinnerung arbeiten kann, gebe ich es bald auf, aus den irgendwie ja auch recht hübsch aussehenden Schnörkeln um die kleinen Bläschen herum strömende Formen zu zeichnen. Es fällt mir zunehmend schwer, dem »schönen Schein« noch etwas abzugewinnen, und sehe eher eine grinsende Fratze.
Und es stellt sich nicht als etwas dar, das mich auch nur entfernt an einen »Krebs« denken lässt. Dann erinnere ich mich: mein Aszendent soll Krebs sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll der Aszendent jenes Sternzeichen sein, dessen ihm zugeschriebene Merkmale sich auf dem Lebensweg verwirklichen sollen. Das Geburts-Sternzeichen wäre demnach sogar eher belanglos. Das Lateinische »ascendere« bedeutet auf Deutsch (glaube ich noch immer aus meinem
Lateinunterricht zu wissen) »aufsteigen«. Einen Aszendenten interpretiere ich daher als einen Aufsteiger, einen Aufrichter, als einen Helfer, um zur Aufrichtigkeit zu gelangen. Er braucht anscheinend ein lebensfreundlicheres Biotop. Eines, das einem normalen Krebs angemessen ist, denke ich. Zumindest hat er eindeutig in meinen Kopf nichts verloren. Und deswegen hat er dort auch nichts zu suchen!
Nun hat sich der aufsteigende (aszendierende) Krebs als Idee (und auch als »Haupt«-Verdachts-Diagose) in meinem Kopf aber festgeklammert, und so nähere ich mich zeichnerisch einem solchen.
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    nach der ersten Verdachtsdiagnose
    »bösartiger Krebs«.

 

 

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