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Kunsttherapeutische Selbstbehandlung (02)
nach der ersten Verdachtsdiagnose »bösartiger Krebs«
 

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Kunsttherapeutische Selbstbehandlung (02)
 
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Auszüge aus dem Protokoll meiner
kunsttherapeutischen Selbstbehandlung nach
der ersten Verdachtsdiagnose »bösartiger Krebs«.
Ich möchte dem Krebs nichts Böses, sondern wünsche ihm ein ihm angemessenes Biotop. Mein Hirn sehe ich nicht als solches für ihn an und male die Hirnhälften, wie ich sie im ersten CT am Abend der stationären Aufnahme gesehen habe.
Da ich es nicht besser weiß, interpretiere ich die Ansicht der beiden Hirnhälften als von oben betrachtet. Damit erscheint die Störung in der rechts dargestellten Hirnhälfte. In meiner malerischen Darstellung nehme ich also auch an, der Krebs befinde sich rechts, und ich gestalte ihn im Laufe dieser Arbeit mehr und mehr als einen Krebs, dem ich einen Weg nach draußen ins Meer bahnen will. Damit bringe ich zudem meinen Lebenswillen zum Ausdruck.
Wenn dieser Tumor im Kopf sehr wahrscheinlich von Wasser umlagert ist, denke ich, dann »schwimmt« er - aber nicht in »seinem« Wasser.
Ich möchte diesem »Krebs« im Bild ein ihm besser passendes Biotop anbieten, als es mein Gehirn für ihn sein könnte.
Und ich will viel Wasser trinken, um ihn wieder in sein Biotop zu schwämmen. Ich gestehe, ich habe alle Bitten meiner Freundin, mehr Wasser zu trinken, immer als Einmischung in innere Angelegenheiten in den Wind geschlagen. Nun ist sie die einzige, auf die ich mich in meiner erzwungenen Unselbständigkeit verlassen kann.
Es fällt mir sehr schwer, mein Angewiesensein auszuhalten. Das ist eine meiner tiefsten Wunden, wie sich im Laufe der nächsten Monate noch zeigen sollte.
Mir fällt ein: Auch »ich krebse herum« und ich schlage mich »mehr recht als schlecht (!)« - als »Gutmensch« und vermeintlich ohne Aggressivität und Wut - durchs Leben.
Dennoch schlage ich also, immerhin mich (vielleicht nicht nur durchs Leben) - was ist daran friedfertig? Als der »Gutmensch«, der es allen recht machen will, biete ich keine Reibungsfläche, liefere kein Profil, durch das ich auch riskieren würde, anzuecken.
Will einer wirklich so jemanden als Gegenüber? An mir konnte sich niemand orientieren, ich verblasste einfach. Niemand konnte sich daher eigentlich für mich interessieren - ein Wunder, dass ich überhaupt Beziehungen erlebt habe, denn wer nicht für etwas steht, für etwas geht, etwas wichtig nimmt, der ist eigentlich nicht ernst zu nehmen, folgere ich.
So werden zweifelnde Fragen aufgeworfen, mit denen ich der »Botschaft« dieses Eindringlings auf die Schliche zu kommen hoffe.
 
Also fasse ich den Krebs als »Hinweisgeber« oder als einen »Botschafter« auf, der mir etwas mitzuteilen hat. Ich beginne, aufmerksam zu werden dafür, was ich an mir selbst selbst wahrnehme:
Wenn ich während bestimmter Ideen zu Analogien anschließend ein Prickeln, eine wohliges Rieseln, Erwärmung spüre, wenn ich berührt anfange zu weinen, wenn mir schwindelig wird oder wenn mein Atem stockt und mir ist, als durchzuckt mich etwas, dann deute ich dies als Hinweis darauf, einem Schwindel, vielleicht einer handfesten Lebenslüge, auf der Spur zu sein.
Wenn mir dagegen der Kopf zu schmerzen beginnt oder ein Ohrenklingeln (Tinnitus) meine Aufmerksamkeit beansprucht, halte ich inne und lausche auf meine innere Stimme, anstatt mir den Kopf zu zerbrechen über - salopp gesagt - »brainshit« oder »Hirnwichse«.
 
Einmal habe ich bei solchen Assoziationen den Eindruck, als zucke es in meinem Oberkiefer-Zahnfleisch. Dann denke ich, ob ich mir gerade endlich diesen Zahn habe ziehen lassen?
Ich lerne also, mich differenzierter wahrzunehmen, meinem Gefühl mehr Achtsamkeit zu schenken und meiner Befindlichkeit zwischen Behauptung und Aufrichtigkeit mehr zu vertrauen.
Der Krebs braucht frisches Wasser! Daher gestalte ich ihm im Bild einen Strand, über den er in ein Meer gelangen kann - wenn er sich denn entschließen würde, sich aus meinem Hirn zu verabschieden. Ich gestalte also eine ision, welche den Krebs in sein angestammtes Biotop locken soll.
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